Entdecke die Agilität in Dir und erwecke Dein Team zum Leben. Komm' an Bord und lass' dich verzaubern.
Auf dieser Reise wirst du viele Dinge hören, sehen und erleben, die du intuitiv vielleicht schon so praktizierst oder dir wie selbstverständlich vorkommen. Und das ist gut so. Denn um ehrlich zu sein bin ich auch nicht hier, um dir viel Neues zu erzählen, sondern dich viel mehr an etwas zu erinnern, das längst in dir steckt. Es könnte aber sein, dass es tiefer vergraben ist, als du zunächst denkst.
Agilität ist nicht binär, kein Entweder-oder. Agilität ist eine Kompetenz, die man für sich ein Leben lang weiterentwickeln kann. Ein "Way of life", den man kultivieren und sich zu eigen machen kann.
Gemeinsam bereisen wir nun Agile Island.
Wir sind nun bereits seit einigen Tagen auf offener See unterwegs. Land haben wir schon länger nicht mehr gesehen. Wir halten Kurs auf Agile Island. Die Insel liegt irgendwo im ... Wasser. Wie man das für gewöhnlich bei einer Insel wohl auch erwarten würde. Bis vor 10, vielleicht 15 Jahren war das kleine Eiland nichts weiter, als ein größerer Haufen Sand im Meer, maximal eine Art Rasthof, auf dem Weg von A nach B. Doch glücklicherweise finden seit einigen Jahren immer mehr Touristen und Interessierte Ihren Weg auf die Insel, auf der - der Sage nach - die Agilität entdeckt und die wesentlichen Maßnahmen und Werkzeuge zur Verbesserung ebenjener erfunden wurden. Auf unserer Reise machen wir an vielen interessanten Orten halt und schauen uns in aller Ruhe um. Natürlich schaffen wir es nicht, die ganze Insel zu bereisen, aber die wesentliche Dinge, die werden wir uns nicht entgehen lassen.
Wenn wir gleich in den Hafen von Agile Island einlaufen, machen wir uns daran, die folgenden Fragen für uns zu beantworten:
Sodann beginnt hier und jetzt also unsere Entdeckungsreise.
Der Hafen von Agile Island liegt direkt im "Tal der Erkenntnis" . Hier gibt es im Grunde nicht viel, außer wunderschöne, unberührte Natur. In diesem Tal verbringen vornehmlich zahlreiche grüne Papageien ihren Tag. Immer wieder sehen bzw. hören wir sie krächzend über uns daher fliegen. Riesige Kakteen und bunte Sträucher lassen das Tal zu einer malerischen Landschaft werden. Der liebliche Duft von blühenden Pflanzen steigt uns in die Nase. Wir klettern auf eine kleine Anhöhe und spüren dort den Wind vom Meer, der uns eine willkommene Abkühlung erschafft. Bei einem gemeinsamen Picknick gibt uns das Tal gibt die Möglichkeit, noch einmal inne zu halten und uns etwas Ruhe zu gönnen, bevor wir endgültig eintauchen, in die Welt der Agilität.
Der Begriff der "Komplexität" wird umgangssprachlich für viele Sachverhalte verwendet, aber um zu verstehen, was es mit Agilität auf sich hat, ist es notwendig, genau zu definieren, das Komplexität tatsächlich ist. Insbesondere verwechseln wir umgangssprachlich die Begriff kompliziert und komplex sehr häufig.
Komplexe Situationen (Dynamik, Überraschungen, plötzliche Wendungen) treten in Unternehmen überall und in immer höherem Maße auf.
Vor welchen Hindernissen, Problemen, Herausforderungen stehen Unternehmen, Team und Mitarbeiter denn so ganz allgemein?
AKTIVITÄT: "Hindernisse, Problemen, Herausforderungen"
Lernziel: Ein Gefühl für die Vielfalt der Probleme und Herausforderungen bekommen, denen Unternehmen und Teams ausgesetzt sind. Diese Übung dient ein Stück weit auch als "Warm-up" und als Materialsammlung für die nächste Aktivität.
Vor welchen Hindernisse, Problemen, Herausforderungen stehen Unternehmen, Team und Mitarbeiter denn so ganz allgemein?
Lösungsbeispiel:
Die Cynefin-Matrix (sprich: "Kenäwinn") hilft dabei, Probleme zu klassifizieren und zeigt auf, wie man diesen Arten von Problemen am besten begegnen kann.
Agilität wirkt bei Problemen, die maßgeblich von Komplexität geprägt sind.
AKTIVITÄT: "Problem-Mapping"
Welche Probleme aus der letzten Aktivität lassen sich wie klassifizieren?
Lernziel: Ein Gefühl dafür bekommen, dass viele Probleme komplex sind und das abstraktere Problemstellungen häufig komplexe Bestandteile haben, die man separat betrachten, weil anders angehen muss.
Lösungsbeispiel:
Schaut man sich die identifizierten komplexen Probleme an, kann man auch diese wiederum gruppieren. Ganz grundsätzlich kann man sagen:
Schauen wir uns nun jeweils genauer an!
Man sieht: Der Anteil der komplexen Probleme in Unternehmen dominiert heute wieder! Die "Wannenmethapher" drückt hier aus, dass diese Zustand früher bereits einmal bestand und nur temporär invers war.
Agilität ist also im Grunde genommen nichts neues, sondern eigentlich eine Kompetenz, die wieder gefragt ist!
AKTIVITÄT: "Wie konnte es nur so weit kommen?"
Lernziel: Die Tatsache, dass die Taylorwanne real ist, selbst herleiten.
Mögliche Lösungen: Werden mit den folgenden Grafiken gezeigt und sollten im Sinne einer Zusammenfassung der Beiträge der Teilnehmer noch einmal explizit präsentiert werden.
Einige der folgenden Punkte wurden von den Teilnehmer im Idealfall genannt, dann sollte man sie referenzieren ("Ja, genau wie ihr schon gesagt habt ..."):
In "Selbstverwirklichung" stecken so Dinge wie: Sinn, persönliche Weiterentwicklung, "Freiräume", Karriere, etc.
Wir leben also in einer hochdynamischen, komplexen Welt, die häufig auch mit "VUCA" bezeichnet wird.
Diese VUCA-Welt bringt immer wieder geordnete, geplante Welt von Unternehmen durcheinander. VUCA schlägt "wie ein Blitz ein" in die Planungen (Ziele, Projekte, etc.) von Unternehmen.
AKTIVITÄT: "Nimmst du diese Veränderungen selbst wahr?"
Lernziel: Reflektieren, ob man die Taylorwanne auch "an eigenen Leibe" spürt und wenn ja, wie. Oder ob man sich privat selbst in dem Bild des "Nervigen Kunden" wiedererkennt.
Das war der erste Bereich ("Das Unternehmen trifft auf Märkte"), der von Komplexität geprägt ist. Es geht weiter mit dem "sozialen Miteinander" im Unternehmen - dem nächsten von Komplexität geprägten Bereich.
Wann immer Menschen zusammenarbeiten, bilden sie unweigerlich komplexe, soziale Systeme.
Unter diesem Blickwinkel heißt es letztlich auch, dass man Agilität nach innen wie nach außen entwickeln muss, beide Aspekte letztlich untrennbar voneinander sind.
Der dritte und letzte Bereich, der voller Komplexität steckt sind größere Projekte und längerfristige Vorhaben.
Das liegt daran, dass die "Unterwasser-Teile" des Eisbergs umso größer sind, umso länger ein Projekt läuft und um so größer die Veränderung in seinem Kontext, die das Projekt auslöst.
Wenn man auf Agile Island hoch hinaus will, dann besteigt man den Big Rock. Er bietet einen einmaligen Überblick über die Insel, über das "große Ganze", sozusagen. Zwar trennen uns gerade mal 340 Meter hier vom Tal bis zu seiner Spitze, allerdings ist der Weg nicht immer ganz einfach. Wir gehen über dicke Steine, sandige Stellen und nachgebenden Kies, es knirscht unter unseren Stiefeln, während wir uns Meter für Meter in Richtung Gipfel begeben. Die Sonne scheint nun doch recht stark , allerdings umgibt uns auf Grund der höhe mittlerweile eine angenehme Kühle und das Picknick im Tal der Erkenntnis hat uns ausreichend gestärkt. Ein herrliches Wetter für körperliche Ertüchtigung im Freien, wir hätten es kaum besser treffen können. Nach wenigen Stunden des Wanderns, haben wir unser Ziel erreicht.
AKTIVITÄT: "Welche Ideen für mehr Agilität hast du?"
Lernziele: Ängste vor der Agilität nehmen ("das ist kein Hexenwerk!") und die Intiuition fordern. Im Nachhinein häufig sehr glückliche Gesichter, wenn klar wird, dass man Vieles inituitiv genauso gemacht hätte, wie es z.B. das Agile Manifest postuliert.
Mögliche Lösungen:
Die Pyramide zeigt ganz nebenbei auch die Inhalte, die uns auf der Insel noch erwarten (neben der Inselkarte sozusagen der inhaltliche Fahrplan). Wir sind derzeit auf der untersten Ebene und haben uns die Basis für alles Weitere gelegt. Auf "Being Agile" und "Doing Agile" und die Universalität des Mindests eingehen!
Das Agile Manifest steht im Zentrum der agilen Bewegung und bildet den unumstößlichen Nukleus. Das heutige Spektrum agiler Prinzipien und insb. Werkzeuge ist viel größer und wir schauen uns einiges davon im Detail an. Beginnen werden wir aber natürlich mit dem Agilen Manifest.
Abseits des agilen Manifests gilt letztlich:
Nach dem wir Big Rock hinabgestiegen sind schmerzen unsere Knie und wir spüren am eigenen Körper, was er geleistet hat. Ein kleiner Weg führt vorbei an einem einsamen Gehöft und endet dann nach dem Abschneiden einer Flußbiegung irgendwann doch unten im Flussbett. Immer wieder begegnen uns kleinere Schlangen, teils wirklich große Frösche und eine Vielzahl von Fischen im Wasser. Die mutigen von uns ziehen sich ihre Schuhe aus und nutzen die Gelegenheit, ihre geschundenen Füsse abzukühlen. Letztlich sind wir aber doch froh, dass wir den Fluss über eine große Brücke überqueren und nicht durchwaten müssen. Wer weiß, welche tierischen Überraschungen der Fluss an seinen tieferen Stellen noch für uns bereitgehalten hätte.
AKTIVITÄT: "Interpretation des agilen Manifests: Warum sind diese Werte zuträglich in komplexen Umfeldern?"
Lernziele: Das Manifest durchdringen und "Fleisch an den Knochen" bringen. Sinnhaftigkeit der Empfehlungen des Manifests für komplexe Problemstellungen bestätigen.
Mögliche Lösungen:
Das agile Manifest verlagert den Aufmerksamkeitsschwerpunkt:
Agilität ist aber nicht nur wichtig, um am ABSATZmarkt erfolgreich agieren zu können, sondern auch am ARBEITSmarkt!
Agilität versteht sich als Teil der "New Work"-Initiative, beziehungsweise ist eine konkreter Ansatz, um New Work zu realisieren.
Die neuen Arbeitnehmergeneration verstehen "ihren Job" viel mehr als eine Plattform auch zur umfassenden Befriedigung ihrer eigenen Bedürfnisse, die eben nicht nur auf eine gute Bezahlung beschränkt sind.
Die Wanderdüne ist eine wirklich Attraktion auf der Insel. Sie besteht fast vollständig aus Sand und bewegt sich jedes Jahr ungefähr drei bis vier Meter. Sie ist fast 2 Kilometer lang und 300 Meter breit. Im Anflug auf die Insel ist sie deutlich zu erkennen, allerdings war uns dieser Anblick vom Boot aus ja verwehrt. Der Sand aus dem Meer wird auf der Insel vom Wind mitgetragen. Die Sandkörner heben sich dabei aber nicht vom Boden ab - und fliegen einfach alle wild durch die Luft und verteilen sich - sondern verändern ihre Lage nur durch leichtes Rollen. Die Sandkörner bewegen dabei auf den Dünenkamm zu, um auf der anderen Seite nach unten zu rollen. Auf diese Weise wird auf der einen Seite Sand abgetragen, der sich auf der anderen Seite der entsprechend wieder sammelt. Dadurch entsteht letztlich eine Bewegung der gesamten Düne. Es sind letztlich die Sandkörner, die die Bewegung herbeiführen - nicht die Düne selbst.
Mit dem agilen Manifest ist der "Gedankliche Schwerpunkt" der Agilität definiert. Nun die Frage: Wie kriegt man diese Werte gelebt? Dazu gibt es neben den 4 Werten im Manifest noch eine Reihe von Prinzipien, von denen wir uns nun die zwei wichtigsten im Detail ansehen werden:
Es geht also darum, das Reflektieren zu forcieren, den Sinnesapparat zu schärfen, Rückkopplungen zu ermöglichen und Veränderung zuzulassen.
Man braucht also die Kompetenz, Strukturen zu flechten, die tragen, aber die sich im Zweifel auch schnell wieder ändern lassen. All die Reflektion hilft ja nicht, wenn Erkenntnisse nicht in Veränderung münden. Und ganz viel in der Agilität dreht sich um die Frage: Wie genau stelle ich diese Art von Knoten her? Wie kriege ich das hin?
Man braucht also die Kompetenz, Strukturen zu flechten, die tragen, aber die sich im Zweifel auch schnell wieder ändern lassen. Auch das ist Agilität!
AKTIVITÄT: "Flexible Knoten flechten"
Lernziele: Erneut die Intuition fordern, Kreativität und Lösungskompetenzen der Teilnehmer abrufen. Erkenntnis: Man kommt schnell zu zählbaren Ansätzen, wenn man einmal damit beginnt, sich Gedanken zu machen!
Lösungsbeispiel:
Am Ende einer kleinen Strasse, gut versteckt in einem Stückchen Pinienwald, befinden sich einige kleine bis mittelgroße Gebäude. Hier feilt man, so sagt man uns, an den zuknüftigen Innovationen der Insel, denn man will sich keinesfalls mit den bisherigen Errungenschaften rund um die Agilität zufrieden geben. "Stillstand ist Rückstand" weiß ein großes Schild am Eingang eines der Gebäudes zu belehren. Ich glaube, es ist zu späterer Stunde sogar schummerig beleuchtet. Wir bekommen die Gelegenheit, die Labore, die gleichermaßen futuristisch, als auch irgendwo grotesk veraltet daherkommen, zu besichtigen. Man hat hier und da Gefühl, in einem dieser Sprachlabore zu stehen, die in den 60er, 70er und 80er Jahren an diversen Schulen in unserer Republik installiert worden sind. Hochrangige Forschungsmitarbeiter und Professoren tüfteln hier aber augenfällig mit großer Freude und Hingabe an neuen Dingen.
Der Weg führt uns in die antiken Klosteranlagen der Insel, die gleichermaßen Wahrzeichen, Refugium und Hochschule für die Gelehrten und Lernwilligen der Insel und ihrer Besucher ist. Im Kloster bekommen wir die Gelegenheit, unseren Geist in die notwendige Ruhe zu versetzen, um uns voll und ganz mit einigen der zentralen Ansätzen der Agilität zu beschäftigen. Angeschlossen an das Kloster sind übrigens auch ein Gymnasium, landwirtschaftliche Betriebe, Gasthöfe, eine Brauerei und sogar eine Likörmanufaktur. So langsam aber sicher beginnt mir die Insel wirklich zu gefallen. Verdursten muss hier mit Sicherheit niemand. Die Barocke Pracht des Klosters setzt sich in seinem Inneren fort und wir hören laut und deutlich unsere eigenen Schritte, als wir durch die Eingangshallen schreiten, wo wir dann freundlich empfangen werden.
AKTIVITÄT: "Loch im Schuh"
Lernziele: Ein Gefühl für das Arbeiten mit Design Thinking bekommen.
Die Übung "Loch im Schuh" wird öfters als "Warm-Up"-Übung im Design Thinking eingesetzt. Sie soll die Kreativität der Teilnehmer ein erstes Mal auf spielerische Art und Weise anregen. Einer der Teilnehmer nennt ein fiktives Alltagsproblem, z.B. "Ich habe ein Loch im Schuh", "Ich habe den Briefkastenschlüssel verloren", "Ich will eine Geburtstagsparty feinern und brauche Kuchen". Ein anderer Teilnehmer reicht diesem Teilnehmer einen willkürlichen Gegenstand zur Hilfe, der augenscheinlich mit der Lösung des Problems nichts zu tun hat. Beispiel: "Hier hast du einen Besen." Nun sind alle anderen Teilnehmer (und ggf. auch die beide Protagonisten selbst) aufgefordert, Lösungen aus diesen beiden scheinbar unzusammenhängenden Dingen zu finden. Beispiel: "Setzt dich auf den Besen und flieg' los wie eine Hexe, dann ist das Loch im Schuh doch egal!"
Oder: "Mach den Stiel ab und steck ihn vorne in das Loch, dann kommt auch kein Regen rein!". "Biete an, die Terasse von deinen Nachbarn zu fegen und sammel darüber Geld für ein neues paar Schuhe!" Es gibt kein richtig und falsch, es geht nur um den Spaß und kreative Lösungen. Sehr häufig sind witzige, skurrile und tolle Ideen dabei, die die Teilnehmer zum schmuntzeln bringen :-)
AKTIVITÄT: Question Storming
Lernzeile: Design Thinking zeigt u.a. auf, dass wir uns zu viel und zu schnell im "Lösungsraum" bewegen. Es ist wichtig, vor allem den Problemraum in den Fokus zu nehmen und diese Übung zeigt, wie das gehen kann.
Während der Lösungsraum von "Antworten" geprägt ist, die man z.B. über ein "klassisches Brainstorming" generieren kann, funktioniert dieses Werkzeug für den Problemraum meist nicht so gut.
Schlimmer noch: Die Antworten, die ein Brainstorming auf diese Art und Weise hervorbringt, sind in hohem Maße "persönliche Sichtweisen" und die Antworten werden sich primär an den unbestätigten Problem-Ursachen-Hypothesen eines jeden einzelnen orientieren (und damit nicht hilfreich sein), als denn an den tatsächlichen Problemen der potentiellen Kunden.
Als passendes Gegenstück zum Brainstorming kann das "Question Storming" verstanden werden. Es geht darum, Fragen zu generieren, die zu weiteren Fragen führen die dabei helfen, das Problem besser zu verstehen. So stellt man die Diskussion im "Lösungsraum" auf gesicherte Informationen und führt sie auf Basis der tatsächlichen Problemstellung. Während Antworten Korridore für Gedanken und Kreativität schließen, öffnen Fragen eben solche Korridore. Das Ziel dieser Übung ist es, für den Problemraum sensibilisiert zu werden und das Question Storming kennenzulernen.
Durchführung: Im Rahmen dieser Aktivität gibt es eine fiktive Aufgabenstellung. Die Teilnehmer sollen sich vorstellen, sie betreiben seit einigen Jahren einen Newsletter, der leider immer weniger Abonnenten aufweist. Es gibt mehr Kündigungen als neue Leser. Das Team ist nun zusammengekommen um zu überlegen, was man alles verbessern kann, um den "turnaround" zu schaffen.
Im ersten Durchgang wird ein "Brainstorming" gemacht: Was fällt euch alles so ein, was man an einem Newsletter verbessern kann? Hier brauchen die Teilnehmer ein bißchen Phantasie und sie sollen sich einen etwas "altbacken" wirkenden Newsletter vorstellen. Es geht zunächst darum, deutlich zu machen, dass man sehr schnell auf viele Ideen kommt.
Beispiele für "Antworten":
Im zweiten Durchgang sollen die Teilnehmer versuchen, dem eigentlichen Problem auf den Grund zu gehen und Fragen zu identifizieren, die sie Lesern stellen dürfen und die dabei helfen könnten, die tatsächlichen Probleme zu identifizieren.
Beispiele für solche "Fragen":
Es wird deutlich, dass die Fragen dabei helfen, bei den Lösungsvorschlägen im Lösungsraum nicht "wild herumzuraten", sondern der Ursache im Problemraum zunächst systematisch auf den Grund zugehen.
Unweit des Klosters, aber doch wieder zurück in einer etwas belebteren Gegend der Insel, finden wir uns auf dem Vorplatz des Inselmuseums wieder. Reges Treiben herrscht in den kleinen Gassen, die rechts und links vom Museum abgehen. Das Museum selbst ist voller Geschichte und Geschichten rund um die Insel und die Agilität. Statuen säumen den Weg ins innere, den wir nun beschreiten. Ich muss gleich gestehen, ich bin eigentlich kein großer Museumsfan. Ich bin schon immer mehr an der Zukunft interessiert gewesen, als an der Vergangenheit. Weil die Zukunft naturgemäß aber ja nirgends ausgestellt ist, bleibt nur der Blick in die Vergangenheit, die häufig ja aber auch einiges über die mögliche Zukunft zu sagen hat. Und während wir so in den Installationen herumspazieren und eintauchen in die bunte und vielfältige Welt der Agilität, stellen wir fest: Dieses Museum hier ist irgendwie anders und viel lebhafter als der sonst so übliche flache Text auf Tafeln. Wer aber hier alles mitbekommen und aufsaugen möchte, der wird herausfordert. Denn es gibt keine Pfeile auf dem Boden, die einem erklären, wo es lang geht. Das entscheidest nur du selbst.
Bereits früh am Morgen brechen wir auf, um möglichst noch vor Mittagssonne das Camp in der Wüste zu erreichen. Die Mittagssonne verwandelt die Wüste für einige Stunden in einen lebensfeindlichen Ort mit einer Lufttemperatur von bis zu 60 Grad Celsius. Der Sand heizt sich derart auf, dass man Verbrennungen an den Füßen erleiden kann, das atmen fällt schwer. Wir finden uns zu früher Stunde allerdings in Mitten der Wüste bei nahezu idealem Klima wieder und kommen gut voran. Nachts kann es hier übrigens sehr kalt werden. Temperaturen unter Null sind keine seltenheit, was sich bei der spürbar steigenden Temperatur nur schwer glauben lässt. Das liegt an der nahezu vollständig fehlenden Wolkenbedeckung in dieser Gegend . Je weniger Wolken, umso stärker erwärmt sich tagsüber der Boden durch die direkte Sonneneinstrahlung. „Die Hitze entweicht nachts aber auch schnell wieder, wenn keine Wolken da sind, die die Wärme zurückstrahlen. Dass es nach Sonnenuntergang schnell kühler wird, liegt auch an der Beschaffenheit des Wüstenbodens. Anders als Meere oder Seen speichern Sand und Fels die Wärme nur oberflächlich. Sie dringt nicht tief in den Untergrund ein.
AKTIVITÄT: "Über welche Kompetenzen sollten selbstorganisierte, agile Teams verfügen?"
Lernziele: Eigene Gedanken machen zu den notwendigen Kompetenzen. Danach freuen, wenn bei der Aktivität Aspekte genannt wurden, die im Folgenden erörtert werden :-)
AKTIVITÄT: "Wertschätzung"
Lernziele: Wertschätzung ist eine zentrale Tugend, die jeder sofort für richtig halten wird. Häufig ist einem aber nicht bewusst, wie genau man diese Tugend im Alltag auch zur Anwendung bringen kann. Dafür schauen wir hier noch einmal tiefer rein und suchen nach tatsächlichen Handlungen und Verhaltensweisen, die Wertschätzung ausstrahlen.
Nach dem wir die Wüstenregion hinter uns gelassen und uns eine ausgedehnte Pause gegönnt haben, machen wir uns auf zur Felsformation der Insel. Sie ist eine bis zu 40 Meter hohe Sandstein-Felsformation und stellt ein einzigartiges Natur- und Kulturdenkmal von Agile Island dar. Leider hat man bisher versäumt, ihr einen werbewirksamen Namen zu geben, so verkauft sie sich leider derzeit unter Wert. Entstanden sind die Steine wohl vor etwa 100 Mio. Jahren und heute finden hier in jedem Jahr zur Walpurgisnacht und Sommersonnenwende festivalartige Veranstaltungen statt, teils mit einem doch recht esoterisch, groteskem Anstrich. Dann tanzen wie früher die Schamanen um das offener Feuer und beschwören mit ihren eindringlichen, meditativen Gesängen die Götter. Dazu gibt es Bier aus Tonkrügen und Schwein am Spieß. Der Aufstieg ist steil und eng. Eine gewisse Trittsicherheit ist hierbei schon hilfreich.
AKTIVITÄT: "Vertrauen aufbauen"
Lernziel: Selbst Gedanken darum machen, welche Handlungen, Aussagen, etc. Vertrauen erzeugen - und welche es torpedieren.
Lösungsbeispiel:
AKTIVITÄT: "Eine Retro ausprobieren"
Lernziele: Selbst einmal eine Retrospektive gemacht zu haben und zu "erfühlen", wie der Ablauf ist und wie sie grundsätzlich funktioniert.
Ggf. muss diese Aktivität aufgrund von Zeitmangel "übersprungen" werden (was natürlich schade wäre). Auf welches Thema / in welchem Team die Retrospektive gemacht wird, muss von Reisegruppe zu Reisegruppe neu entschieden werden.
Die Schönheit der Insel ist wohl ihre Vielfältigkeit. Waren wir eben noch in einer Wüstenregion unterwegs, finden wir uns nun schon mitten in einem herrlich duftenden und wild gewachsenen Wald wieder, der uns Schatten spendet und zum Verweilen einlädt. Die Bäume wachsen hier von alleine und bestimmen selber die passende Zusammensetzung. Die schwarze Pinie ist übrigens angeblich resistent gegen den Borkenkäfer, den es hier durchaus häufiger zu sehen gibt. Die Wälder weisen praktisch keine Schäden auf. Übrigens stehen die Bäume in Wäldern nicht ansatzweise so isoliert herum, wie man das zunächst denken könnte: Unter der Erde nehmen die Wurzeln von Bäumen der gleichen Art Kontakt miteinander auf. Diese Verbindungen dienen als Kommunikationskanäle und als eine Art "Rohrpostsystem". So schicken sich die Bäume gegenseitig Zucker, den sie zum Überleben dringend benötigen, insbesondere etwa dann, wenn mal ein Baum krank wird. So hält ihn seine Familie teils über Jahrzehnte am Leben, wenn er alleine für sich bereits gestorben wäre. Und dann sind da noch die Pilze: Sie arbeiten - ob man es glaubt oder nicht - mit den Bäumen zusammen und helfen dabei, Informationen und Nährstoffe über weitere Strecken zu transportieren. Sie bilden zusammen mit den Wurzeln der Bäume eine Art "Wald-Internet". Übrigens nehmen die Pilze für Ihre Dienstleistung eine Gebühr und behalten einen Teil der zu sendenden Ware als Bezahlung ein. Klingt verrückt, ist aber so!
Etwas weiter westlich wartet eine beeindruckende Schlucht auf uns, die sich nach einem heftigen Erdbeben vor einigen hundert Jahren auf der Insel formte. Auf einem abenteuerlichen Pfad, der über Stock und Stein und gelegentlich auch durch kleine Höhlen führt begeben wir uns auf eine gut dreieinhalb Kilometer lange Reise durch das Naturschutzgebiet. Bei der Ankunft auf dem Naturschutzgelände stehen wir vor einer märchenhaften Flora und Fauna. Die Schlucht ist zur Heimat für viele wilde Tiere geworden: Wildkatzen, Luchse und Rotmilane kreuzen unsere Wege, unzählige Schmetterlinge schwirren um uns herum und Fledermäuse fliegen vorbei. Während es für uns eine große Herausforderung ist, die Schlucht zu durchqueren und die andre Seite zu erreichen, scheinen sich die Tiere mühelos fortzubewegen. Man merkt, das sie hier zu Hause sind.
AKTIVITÄT: "Agiler Quadrant"
Lernziele: Wie kann man sich und/oder Kollegen aus den anderen Quadranten in Richtung des agilen Quadranten bewegen kann - zu ihrem eigenen Wohle und zu dem des Teams!
Einige Zeit später treffen wir auf einen Ausläufer des großen Flusses, den wir ziemlich zu Beginn unserer Reise bereits einmal überquert. Nun gehen wir erneut rüber, allerdings auf ein etwas abenteuerlichere Art und Weise: Über eine im Wind schwankende und wankende, freischwebende Hängebrücke. Während wir die ersten Schritte machen, hören wir das Holz unter uns knarren und ein gewisses mulmiges Gefühl kann ich mir nicht verkneifen. In fast 50 Metern höhe überqueren wir den Fluss unter uns, der fast mickrig wirkt von hier oben. Der Ausblick ist atemberaubend und beängstigend zugleich. Immerhin fast 80 Meter Strecke gilt es zu überwinden. Und wie es so oft ist: Auf der anderen Seite stellen wir fest, dass es so viel spaß gemacht hat, dass einige von uns noch einmal zurückgehen, um den Weg noch einmal genießen zu können. Manchmal muss man sich halt einfach trauen, um etwas wundervolles zu entdecken.
Auf dem Weg zurück zu unserem Schiff nehmen wir einen Weg, den augenfällig zumindest in der letzten Zeit niemand gegangen zu sein scheint. Am Ende des immer wilder bewachsenen Wegs wartet ein breiter, nahezu unberührter weiß-golden schimmernder Sandstrand auf uns. Eine wohl gebührende Szenerie, um langsam aber sicher Abschied zu nehmen von einer Insel, die mindestens mal eine Reise, wenn nicht mehrere, wert ist. Wir lassen uns im warmen Sand nieder, blicken in die langsam aber sicher untergehende Sonne und genehmigen ein kaltes Getränk. Der letzte Abend unserer Reise könnte wohl kaum schöner sein.
Unsere Reise neigt sich langsam aber sicher dem Ende entgegen. Wir sind bereits wieder zurück auf unserem Schiff, haben die Anker gelichtet und uns auf dem Heimweg gemacht. Noch einmal blicken wir zurück und sehen die Insel in der Abendsonne langsam aber sich am Horizont verschwinden.